Konfessionslos

Menschen, die keiner Konfession angehören, haben mehr Hunger auf Sex, leben aber insgesamt weniger gesund als Katholiken und Protestanten. Dies hat eine Befragung des Instituts für Sexualforschung an der Universität Landau unter 1466 Deutschen ergeben. "Konfessionslose beurteilen ihr Sexualleben positiver", bilanzierte Institutsleiter Professor Norbert Kluge.


Katholiken und Protestanten tun mehr für die Gesundheit "Vielleicht übernimmt die neue Körperlichkeit bei der Gruppe der Konfessionslosen die Funktion des Religionsersatzes." Nach Kluges Erhebung geben 89 Prozent der Konfessionslosen an, dass ihnen in ihrem Sexualleben Geschlechtsverkehr und sexuelle Befriedigung besonders wichtig sind. Bei den Katholiken bezeichnen dagegen 82 und bei den Protestanten 81 Prozent Geschlechtsverkehr als wichtig. „Hier zeigen immer noch die restriktiven Sexualnormen christlicher Glaubensgemeinschaften Wirkung“, erklärte der Sexualforscher. Auch legen nach den Umfragedaten Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, besonders großen Wert auf ihr Aussehen. So erklärten in der Befragung 71 Prozent aller Konfessionslosen, es sei für sie wichtig, modisch gekleidet zu sein. Bei Katholiken und Protestanten sind es dagegen jeweils 65 Prozent. Auch beim Gesundheitsbewusstsein liegen Menschen ohne Konfession vorn. 94 Prozent aller Menschen ohne Religionszugehörigkeit erklärten, sie fühlten sich für ihre Gesundheit verantwortlich. Dagegen ist die Bereitschaft, auch in der Praxis etwas für die Gesundheit zu tun, weniger stark ausgeprägt. So erklärten 77 Prozent aller Konfessionslosen, aber 84 Prozent aller Katholiken, dass sie auf eine ausgewogene Ernährung achten. 63 Prozent aller Menschen, die keiner Religion anhängen, erklärten, sie schränkten den Konsum von Zigaretten, Alkohol und Kaffee ein, um dem Körper etwas Gutes zu tun. Bei den Katholiken sind es immerhin 71 Prozent. Kluge führt dieses an sich widersprüchliche Verhalten auf das hohe Maß an Zufriedenheit der Konfessionslosen mit dem eigenen Körper zurück. „Aufgrund dieses Umstands neigen Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, weniger dazu, den eigenen Körper zu kontrollieren und zu korrigieren.“

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