Selbstbefriedigung

Die Selbstbefriedigung wird auch „Masturbation“ genannt, obwohl dieser Begriff eigentlich nur jenen Teil der Selbstbefriedigung bezeichnet, der mit der Hand ausgeführt wird
(lat. Manus bedeutet „Hand“, lat. stuprare steht für „besudeln, beschmutzen“).
Was ist Selbstbefriedigung?
Die umgangssprachlichen Begriffe hierfür sind ausgesprochen vielfältig: Wichsen, Schrubben, Abschütteln etc. Die Selbstbefriedigung tritt nicht nur in einer bestimmten Phase des Lebens auf, sondern begleitet uns durch verschiedene Abschnitte. Schon kleine Kinder bereiten sich selbst ein Lustempfinden, wobei sich die Koordination anfänglich noch schwierig gestaltet. In der Pubertät reift dann das Zusammenspiel aus, dadurch lernen die Heranwachsenden ihren Körper kennen. Sie haben die Möglichkeit, Scheu zu verlieren, was für spätere sexuelle Kontakte von großer Bedeutung sein kann. Ein entsprechendes sexuelles
Selbstbewusstsein ist auch für eine Beziehung sehr erfüllend. Die Masturbation nimmt jedoch auch im späteren Leben eine wichtige Rolle ein. So kann sie etwa den Geschlechtsverkehr ergänzen oder ersetzen, wenn z. B. ein Partner aus körperlichen Gründen keinen Geschlechtsverkehr vollziehen kann. Im Zeitalter einer zunehmenden Zahl an Singles nimmt die Selbstbefriedigung zudem sicherlich bei einer Vielzahl von Menschen eine wichtige Position innerhalb des Sexuallebens ein.

Was ist beim „Ersten Mal“ zu beachten?
Eine wichtige Voraussetzung für die Onanie ist ein Ort, an dem man ungestört ist und sich nicht ängstigen muss, in einer intimen Situation „ertappt“ zu werden. Die Selbstbefriedigung ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, seinen eigenen Körper besser kennen zu lernen. Man sollte damit beginnen, sich zu streicheln - an allen Stellen, denn so erkundet man die eigenen erogenen Zonen, die sich von Mann zu Mann unterscheiden. Beim Streicheln wird der Penis durch die zunehmende Erregung steif. Dann kann man beginnen, den Penis zu masturbieren - wobei nach der „klassischen“ Technik der Penis mit der ganzen Hand umklammert wird und die Hand nach oben Richtung Eichel und wieder nach unten zur Peniswurzel hin bewegt wird. Bei vorhandener Vorhaut - wenn der Penis also nicht beschnitten ist - wird diese dabei mitbewegt. Natürlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, der Fantasie sind bei der Selbstbefriedigung keine Grenzen gesetzt. Das Gefühl steigert sich in der Folge, wird immer intensiver, bis es schließlich zu einem Orgasmus kommt. Wie dieser Höhepunkt empfunden wird, ist wiederum individuell unterschiedlich, in den meisten Fällen erfolgt dieser gleichzeitig mit dem Samenerguss. Bei den meisten Jungen kommt es im Alter zwischen elf und 14 Jahren zum ersten Samenerguss.
Was ist ein Samenerguss?
Als Samenerguss oder Ejakulation wird der Ausstoß von Sperma bezeichnet. Umgangssprachlich sagt man dazu auch „abspritzen“. Das Sekret besteht aus einem kleinen Anteil von Samenzellen und Sekret aus der Prostata, den Samenbläschen und den owperschen
Drüsen. Das Ejakulat beträgt zwischen drei und sechs Milliliter.

Gibt es ein „Einstiegsalter“ für die Onanie?
Es ist völlig egal, wie alt man bei den ersten Onanie-Erfahrungen ist. Wie oben beschrieben, setzt die Selbstbefriedigung nur etwas bewusst fort, was unbewusst schon oft in der Kindheit vorhanden ist. Manchmal kann es sein, dass der Penis nicht so will, wie es erwartet
wird. Es braucht oft ein bisschen Zeit, bis das Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Gefühl klappt. Mit etwas Übung wird man sicher zu einem Orgasmus kommen und ein schönes Gefühl erleben.

Kann die Masturbation krank machen?
Es ist keineswegs schädlich, sich selbst zu befriedigen und es macht mit Sicherheit nicht krank. Die Sexualität gehört nicht nur zum menschlichen Leben dazu, sondern ist sogar eine Energiequelle für dieses. Wenn man Lust verspürt, ist es der einfachste Weg, sie auszuleben. Die Fantasien spielen keine Rolle und man ist auch keinem anderen Rechenschaft darüber schuldig, was man bei der Selbstbefriedigung denkt oder sich vorstellt.

Die Onanie im geschichtlichen Rückblick
Im 18. Jahrhundert begann man die Onanie als „abscheuliche Sünde der Selbstbefleckung“ zu bezeichnen. Diese Einstellung hat sich teilweise sogar bis in die heutige Zeit fortgesetzt. Damals begannen die Mediziner die Selbstbefriedigung mit Krankheiten in Zusammenhang zu bringen, wie etwa mit Schwindsucht, Minderung der Sehkraft, Verdauungsstörungen, Impotenz, Wahnsinn, Epilepsie, Rückenmarksschwindsucht, Schwindelgefühle, Hypochondrie, Verblödung, Gedächtnisschwund und Tod. Dabei wurden die Theorien und Therapien bezüglich der Selbstbefriedigung immer bizarrer:
Die Therapieratschläge reichten von Diäten, einer harten Matratze oder einer dünnen Decke bis hin zum Waschen mit kaltem Wasser. Eltern wurden dazu angehalten, die Kinder in den Betten festzubinden. Es gab kleine Glöckchen, die in der Nacht klingelten, wenn der Junge eine Erektion hatte. Mit diesen fragwürdigen Maßnahmen sollte der „Masturbationswahn“ schon im kleinsten Keim erstickt werden. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte eine Liberalisierung ein. Nur langsam hat sich daraufhin das Denken geändert, bis heute wird die Masturbation vereinzelt mit negativen Auswirkungen in Zusammenhang gebracht. Wichtig ist, dass sich jugendliche Männer von eventuell anerzogenen Schuldgefühlen befreien und anfangen, „sich selbst zu genießen“. Dann werden sicherlich weniger Probleme im späteren
sexuellen Leben auftreten. So kann man beispielsweise bei der Selbstbefriedigung schon lernen, eine gewisse Ejakulationskontrolle aufzubauen.

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