Der Weg der Spermien

Samenzellen bestehen aus einem Schwanz und einem Kopf. Dass sie auch Köpfchen haben, stellte jüngst ein Züricher Neurobiologe fest.

Er schickte 714 Spermien nicht ins „eisprüngliche“ Arkadien, wo sie in inniger Verschmelzung zumindest eine willige Eizelle beglücken könnten. Nein - ab in einen T-förmigen Kanal ging es. Mussten die Spermien dann die Biege machen, hatten sie die Qual der Wahl, rechts oder links abzubiegen. Schlaue Kerlchen: Im Sinne einer brüderlichen Arbeitsteilung - schließlich geht's ja um die Fortpflanzung - huschte die eine Hälfte der wilden Truppe nach links, die andere nach rechts. Danach mussten die Spermien sich an einer weiteren Ecke, die eine Wendung nach rechts vorgab, noch mal entscheiden. Und siehe da - über die Hälfte der Spermien, die vermutlich auch davor auf der Linksabbieger-Spur waren, wollte nach links.


Wie's kommt? Das weiß man bezüglich der Samen-Verkehrsregeln noch nicht so ganz, und tappt ähnlich wie diese bisweilen im Dunkeln. Schwanzschlag? Biochemie? Kosmische Bestimmung? Dabei ist das doch eigentlich ganz einfach. Das Samenzellen-Kommando lautet aus weiblicher Sicht stark vereinfacht: rein, immer geradeaus und an der nächsten Kreuzung links oder rechts abbiegen. Und wer auf dem Weg zum Eizellentreffen herumgeschusselt hat, der probiert es eben genauso noch mal. Oder sind Sie schon mal auf männlich-logisches Kombinationsvermögen gestoßen?

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