Richtig streiten!

Streit gibt es überall. Aber gerade wenn Frauen und Männer aneinander geraten, kann es schnell heikel werden. Zur Schadensbegrenzung liefern wir die besten Tipps für eine krisenfreie Kommunikation.
Manchmal reicht ein kleiner Auslöser und aus einem romantisch geplanten Abend wird ein Schlachtfeld voller verletzter Gefühle. Der Grund: Die Kommunikation.

Gerade hier gibt es viele Unterschiede zwischen Männern und Frauen, besonders im Aufbau der Gespräche. Was lässt sich dabei verbessern? Welche Fehler kann man vermeiden? Einer der besten Tipps - um großen Konflikten aus dem Weg zu gehen - ist, Ärger nicht hinunter zu schlucken oder aufzustauen. Es ist normal, wenn man nicht immer dergleichen Meinung ist, und das wird besser offen angesprochen, als den Ärger aus Angst und Harmoniesucht in sich hinein zu fressen. Unterschiede bieten oft auch neue Möglichkeiten, und bestimmt wäre so manche Beziehung langweilig ohne die verschiedenen Ansichten. Probleme direkt anzusprechen, gibt dem Gegenüber zumindest die Gelegenheit sofort zu reagieren und eventuell auch etwas zu ändern. Vorher aber immer tief durchatmen, ein paar Minuten verstreichen lassen und überlegen, ob das Thema wichtig ist oder besser zu einem günstigeren Zeitpunkt diskutiert wird.

Um zu vermeiden, dass während der Diskussion doch irgendwann die Fetzen fliegen, gibt es einige Methoden einen ausgewachsenen Streit zu verhindern. Viele Konflikte entstehen, wenn man sich nicht ernst genommen fühlt. Gerade in einer Partnerschaft ist es deshalb besonders wichtig, daran zu denken, dass man trotz Streitereien nicht verfeindet ist, sondern nur mit einer Eigenschaft des Partners ein Problem hat. Verallgemeinerungen und Pauschalurteile wirken oft wie ungerechte Beschuldigungen.

Jeder kennt das: "Immer muss ich alles im Haushalt erledigen!" oder "Nie kümmerst du dich um mich!" Und jeder weiß, wie unzutreffend Worte wie "immer" und "nie" sein können. Oft führen solche Aussagen dazu, dass zur Verteidigung alte Geschichten wieder ausgepackt werden, und das ursprüngliche Thema in Vergessenheit gerät. Das Äußern eines konkreten Wunsches, wie "Ich würde gerne diesen Woche mit dir essen gehen!", bietet weniger Konfliktpotential und mehr positive Reaktionsmöglichkeiten, als ein Vorwurf mit demselben Hintergedanken.

Wichtig für eine konstruktive Auseinandersetzung sind auch Ort und Zeit. Wenn möglich sollte man Auseinandersetzungen an einem Ort austragen, der es beiden Partnern erlaubt, dem Gegenüber in die Augen zu schauen und die Körpersprache zu entschlüsseln. Also nicht im Auto, beim Essen oder vor dem Einschlafen im Bett. Wird eine Diskussion zu emotional geführt, ist es fast unmöglich zu einem Ergebnis zu kommen. In solchen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein, wenn sich beide eine Bedenkpause einräumen, und an einem fest abgesprochenen Termin weiter diskutieren. Indem man dem anderen keine Vorwürfe macht, sondern die eigenen Gefühle ehrlich äußert, können Aggressionen vermieden werden. Durch eine Bemerkung, wie "Du hättest doch anrufen können!", wird sich der andere angegriffen fühlen. Mit dem Geständnis "Ich habe mir Sorgen gemacht!", gibt man dem Partner die Möglichkeit die Situation aus einer anderen Position zu betrachten und die eigenen Gefühle nachzuempfinden und zu verstehen.

Meinungsverschiedenheiten und Konflikte zwischen Männern und Frauen wird es immer geben. Aber wenn sie harmonisch gelöst werden, sind Streitereien für beide Geschlechter eine Chance auf ein angenehmeres Zusammenleben. Und immer daran denken:
Fair zu streiten ist die Kunst mit einander zu ringen und gemeinsam zu gewinnen.