Kosenamen

Knuddelmaus, Honey-Bunny oder Lustmörchelchen. Es gibt vielleicht mehr Kosenamen als richtige Namen. Aber wie entstehen sie, was bedeuten sie und was wirkt übertrieben?


Die meisten Pärchen geben sich über kurz oder lang gegenseitig Kosenamen
Teilweise werden dazu neue Wörter geschaffen, Silben kombiniert und Begriffe hemmungslos zweckentfremdet. Da wird verniedlicht und übertrieben oder sogar beides gleichzeitig. Beispiele gefällig? Hier ein paar extreme Auswüchse unter den Kosenamen: Knuddelliebdrück-Schatzimausi, Marzipankugelschweinchen, Schnurzel-Purzelchen, Schnullibulli-Pupsihase oder Puschel-Kuschel-Bärchen. Nicht nur Germanisten würden die Haare zu Berge stehen, wenn sie mit einer dieser Liebesbekundungen betitelt würden. "Man sollte schon noch verstehen können, was mit dem Namen gesagt werden soll", meint zum Beispiel Jochen (25), den wir nach seiner Meinung befragten. Und auch Ute (29) findet, dass man es mit Kosenamen nicht übertreiben sollte: "Kreativität finde ich ja gut, aber bitte nicht zu kindisch und verspielt. Das turnt mich eher ab." Selbst Romantiker kennen Grenzen bei der Wahl der Kosenamen. Schließlich soll sich niemand durch eine nett gemeinte Bemerkung veräppelt oder nicht ernst genommen vorkommen. Einige dieser Fantasie-Namen klingen im ersten Moment ja noch ganz lustig oder putzig. Wer sich aber vorstellt, in aller Öffentlichkeit beispielsweise als "Kuschelflauschihase" angesprochen zu werden, dem steigt oft schon die Schamesröte ins Gesicht. "Solche Namen geben mir das Gefühl, dass ich nicht für voll genommen werde", sagte uns Katja (31). Und auch Jan (26) wäre nicht mit jedem Kosenamen einverstanden: "So ein Name soll ja auch etwas über die betreffende Person aussagen. Und ich sehe mich einfach nicht als Schnurzel-Purzel oder etwas Ähnliches." Für Christina (20) ist es einfach ein Spaß, sich neue Namen für den Liebsten auszudenken:


"Kosenamen drücken aus, was man am Partner besonders mag.
Je mehr Namen mir einfallen, desto mehr zeigt das, dass ich den anderen gern habe." Dabei betonen die Spitznamen der Liebe meistens das Niedliche und Attraktive. Oft sind sie durch Äußerlichkeiten oder bestimmte Charakterzüge einer Person inspiriert. Maren (28) konnte uns ein Beispiel aus ihrer Beziehung nennen: "Mein Freund hat tolle blaue Augen und blondes Haar. Deshalb ist er für mich mein "Blaue-Augen-Engel". Aber auch Männer verwenden Kosenamen. Sie sind oft aber nicht so verspielt oder kreativ wie die der Frauen. Lars (32) ist ein typischer Vertreter dieses Männer-Typs: "Ich nenne meine Freundin immer Schatz, Liebe, Süße oder Sonnenschein. Ich mag es nicht kompliziert sondern lieber eindeutig." So sieht es auch Tobias (23): "Super komplizierte Namen oder Babysprache finde ich eher abstoßend als anziehend." Noch unbeliebter als extreme Verniedlichungen sind nur noch Fäkal-Ausdrücke wie Hasenpups, Scheißerchen oder Fürzchen. So gut wie alle Befragten waren sich einig, dass derlei Ausdrücke als Liebesbekundungen nicht brauchbar sind. Und alle konnten sich auch folgender Aussage von Steffi (27) anschließen:


"Ein Kosename muss auch zu der Person passen."
Bei den meisten Pärchen etablieren sich mit der Zeit oft zwei oder drei Kosenamen für jeden Partner. Und solange sich beide damit identifizieren können, kann man sich sowieso unendlich viele Komplimente machen. Jeder sollte aber auch akzeptieren, wenn der Partner in der Öffentlichkeit nicht unbedingt als "Knuffel-Bär" oder "Schnucki-Putzi-Maus" bekannt sein will.

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