Doppeldildo

Auf der anderen Seite des Doppeldildos


Ich bin nicht devot. Ich bin und denke eigenständig, provoziere gelegentlich und locke Leute gerne auf andere Gedanken. Mir Ziele zu setzen und sie zu erreichen ist mir wichtig, und manchmal kämpfe ich vehement für meine Positionen. Ich spüre gerne die Wärme anderer Menschen, vertraue gerne, möchte nicht beherrschen. Und möchte nicht beherrscht werden. Beim Laufen liebe ich den Blick über Wasser, Wiesen, Tiere und Dorfkirchen und atme tief ein. Gänsehaut bekomme ich bei Beethovens neunter Symphonie. Ich finde Gefallen an mir. Und es ist kein Ausdruck tiefer Devotheit, wenn ich mich fesseln lasse - an das Bett, an das Kreuz, kniend mit den Händen auf dem Rücken oder am Hals. Es ist tiefe Hingabe und es geht mir unter die Haut, mich auszuliefern.



Mich zu rasieren ist genauso ein Teil von mir wie meine Selbstbestimmtheit. Aber vielleicht bleibt da ein Rest von Widersprüchlichkeit zwischen meinem Selbstbewusstsein und dem „Nicht-ausweichen-können“, wenn mir auf dem Beifahrersitz die Hände gefesselt werden und mir befohlen wird die Hose zu öffnen? Auch Conny provoziere ich gelegentlich. Dabei ist Conny dominant. Sie ist es von den Spitzen ihrer kurzen, schwarzen, streng gekämmten und gegelten Haare bis in die Spitzen ihrer dunkel lackierten Fußnägel. Ihre Dominanz ist stärker geworden, seit Conny sich ihrer dominanten Ausstrahlung bewusst wurde. Wie andere Frauen geht Conny gerne Shoppen. Anders als andere Frauen verweilt sie aber besonders gerne bei Peitschen und Paddeln, bei Schnürstiefeln und Schnürkorsagen, bei Cockringen und Klammern.



Und ihr doppelseitiger Dildo verkörpert beides für Sie: Dominanz und Beherrschung desjenigen, den sie damit vögelt genauso wie Selbständigkeit und die Möglichkeit, sich Lust so zu verschaffen wie sie es möchte. Conny und ich lieben uns. Wir lachen und weinen miteinander, wir baden gemeinsam im Kerzenschein, und wir hören Musik. Ihr Strahlen ist jugendlich, nicht dominant. Wir vögeln viel und leidenschaftlich, zeigen einander unsere Lust und befürchten seismische Erschütterungen, wenn sie kommt. Als Conny mich fragte, was ich davon hielte, einen Sklaven zu uns zu nehmen, lehnte ich ab. Ich sagte ihr, ich wüsste nicht, was der Sklave bei uns wollte; ich könne es mir kaum vorstellen, dass jemand Spaß (oder gar Lust) dabei empfindet, mir Kaffee zu kochen, den Tisch zu decken, das Klo zu spülen. Als sich Conny mir zum ersten Mal völlig unvermittelt in ihrer Lederkorsage zeigte, erbebte ich innerlich, sank vor ihr in die Knie und war glücklich. Wir verbringen Zeit ganz „normal" miteinander: Essen, trinken, reden, scherzen, umarmen, küssen. Leicht passiert es, dass Conny meinen Kopf auf einmal an den Haaren packt und mich streng ansieht, mich zwischen ihre Beine befiehlt und an ihrer duftenden, rasierten Spalte riechen lässt - und ich sie nur nach ihrer Erlaubnis berühren darf. Ist es für Conny dasselbe wie mit dem doppelseitigen Umschnalldildo - einerseits Dominanz, andererseits sich selbst Lust verschaffen?

Es ist Liebe für uns beide. Und Liebe war es auch, als sie ihren doppelseitigen Umschnalldildo zum ersten Mal bei mir anwendete. Sie fesselte mich - mit dem Gesicht zur Wand - an das Kreuz, streckte und spannte dabei meinen Körper so, dass ich nahezu bewegungsunfähig war. Ich hatte vor Geilheit eine harte, starke Erektion. Am Nachmittag hatte ich sie mit einer lockeren Bemerkung provoziert, woran sie sich erinnert fühlte, als ich ihr am Kreuz ausgeliefert war. Sie meinte mich dafür bestrafen zu müssen. Ihre Frage, ob ich lieber drei oder dreißig Schläge wollte, verleitete mich dazu, sie erneut mit einer lockeren Bemerkung zu provozieren. Ich bekam die drei und die dreißig Schläge. Ich bekam Klammern an die Hoden und die Brustwarzen. Mein Sack wurde mit einem kratzigen Seil eng abgebunden. Sie hielt mir Nase und Mund mit ihrer flachen Hand zu, bis ich um Luft rang. Jedes schmerzhafte Zucken, jedes Stöhnen von mir forderte sie zu weiteren Schlägen und Strafen heraus. Ich durfte Ihr nicht in die Augen sehen und durfte sie nicht mehr bei ihrem Namen nennen. Meine Geilheit verschwand. Sie wich der Hingabe und dem Gefühl, ihr voll ausgeliefert zu sein, von ihr beherrscht zu werden und nicht zu wissen, was als nächstes kommen würde. Sie nahm mich vom Kreuz. Sie fesselte meine Hände, führte mich zum Bett und befahl mir mich darauf nieder zu knien. Was sie hinter meinem Rücken tat, konnte ich nicht sehen; mir blieb der abklingende Schmerz auf meinem Rücken und meinem Arsch. Und mir blieb die Ungewissheit darüber, was sie vorhatte. Gewissheit bekam ich, als es kühl an meinem Arsch wurde und ich merkte, wie sie ihn mit Gleitöl einrieb. Die Gewissheit verstärkte sich, als ich spürte, wie etwas Festes auf meinen Anus drückte. Der Druck nahm zu, und als er sich löste, glitt ihr Doppeldildo tief in meinen Arsch.



Sie begann mich zu vögeln - stetig, ruhig und unbeirrt. Sie bestimmte den Rhythmus, sie bestimmte die Dauer. Ich gab mich ihr hin - was hätte ich auch anderes tun können? Ich merkte nur das in meinem Arsch steckende Ende des Doppeldildos; was das andere Ende bewirken würde, konnte ich nicht feststellen. Ich hörte aber ihr Stöhnen, und ich stöhnte selber. Wieder war es für sie beiderlei: zu dominieren und sich dabei Lust zu verschaffen. Aber auch für mich war es beiderlei: Ich wurde dominiert, und mir wurde Lust verschafft. Als sie aufhörte, nahm sie mich in den Arm. Nach den Schmerzen, der Distanz und dem ausgeliefert sein durchströmte mich nun ihre Wärme, und es war für uns beide der intensivste Moment des Abends.

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