Spring-Break

Alle Jahre wieder steigt die Party in Amerika. Spring-Break ist angesagt und die US-Boys und Girls der Unis des Landes zieht es in die Sonne. Und aus den Klamotten. Denn: Je höher der Alkoholpegel, desto enthemmter feiert die Bildungselite der USA.
The same procedure as every year

Die "Spring-Break-Capitols" der Vereinigten Staaten können sich vor dem Ansturm der 17- bis 22-Jährigen kaum retten. Was von 1960 bis Ende der 80er noch Fort Lauderdale war, sind jetzt Daytona Beach und die aktuelle Nummer Eins der Party-Reisen: Panama City Beach, beide in Florida. Bis zu 500.000 Studenten fallen in den Monaten von Februar bis Ende April für jeweils eine Woche in die Städte ein und bringen Millionen-Umsätze. Auch wenn mittlerweile South Padre Island, Texas, die Bahamas, Cancun, Mazatlan oder Acapulco in Mexiko ebenfalls einen Teil der Studierenden abwerben.

Die Randerscheinungen:
Vandalismus, Alkoholvergiftungen, Erregung öffentlichen Ärgernisses, ungewollte Schwangerschaften. Die Liste ist lang. Doch das stört die Studenten und Studentinnen wenig. Und für die Städte ist die Spring Break ein einträgliches Geschäft, trotz der dazugehörigen Probleme. Gerade Panama City Beach bietet ideale Voraussetzungen für die feiernde Masse. Im Gegensatz zum Rest der USA ist hier der Konsum von Bier und Wein am Wasser gestattet und MTV sendet direkt vom Strand. Trink- und Sex-Spiele gehören deshalb dazu. Ob Wet-T-Shirt-Contests oder Sahne-Abschlecken, die Kameras halten drauf und animieren nicht nur die TV-Zuschauer sondern auch die Protagonisten vor Ort zu immer neuen Schandtaten. Allerdings auch kein Wunder bei der stattlichen Anzahl umwerfender Strandschönheiten, von denen viele noch schnell ihr Gespartes zu Silikon gemacht haben. Und die Geldanlage macht sich bezahlt.

Viele der Teenager holen hier das nach, was ihnen in Iowa, Montana, Oregon oder Kansas versagt bleibt:
Wilder Sex mit einem neuen Partner pro Nacht. Aufgegabelt werden die willigen Opfer meist in der Party-Location La Vela. Der größte Club der USA veranstaltet ein riesiges Programm rund um die freizügigsten Wochen des Jahres. Ob String-Paraden am Pool oder Men-Strip in der Disco, der Club weiß, was Studenten erwarten. Sogar einen Darkroom gibt es. Allerdings nicht für Sex, sondern für die Feiernden, die noch nicht 18 sind. Die anderen dagegen begehren Einlass in die Pussy Kat Lounge, wo nur die Schönsten und Reichsten gesehen werden. Heiß getanzt wird allerdings in jedem Raum des Clubs, genau so, wie man es in den Videos von Nelly bis R. Kelly vorexerziert bekommt. Körperkontakt ist Pflicht, manche würden die Bewegungen auf der Tanzfläche gar "Dry Fucking" nennen...

Spaß macht das natürlich gerade deshalb allen und daher ist es kein Wunder, dass der Club am Wasser die Top-Adresse für Spring-Breaker ist. Denn: Von dort ist es fast unmöglich alleine den Rückweg anzutreten. Sobald die harte Woche vorbei ist, geht es für die Studierenden wieder zurück in die Heimat, zu Karriere, Kirchengemeinde, zum republikanischen Elternhaus und zur Freude auf das nächste Jahr Hemmungslosigkeit.