Sex-Märchen

Samenstau, Krankheiten durch Masturbation und Scheidenkrampf – Gerüchte oder Realität?


Märchen aus der Sexwelt


Kommt Ihnen diese Geschichte bekannt vor? Ein Paar wird von einem Notarztteam auf einer Bahre abtransportiert, nur notdürftig von einem Laken bedeckt, welches jedoch enthüllt, dass beide keine Kleidung tragen – und der Mann buchstäblich in der Frau feststeckt. Ein Scheidenkrampf, den die Sanitäter dazu nutzen, sich wenigstens einen ihrer Einsätze ein wenig spaßiger zu gestalten. Solche oder ähnliche Storys hört man immer wieder, und auch wenn es den Scheidenkrampf wirklich gibt, entsprechen die Details natürlich nicht den Tatsachen. Kein Notarzt würde auf diese Weise vorgehen. Sollte wirklich einer benötigt werden – um eine mehr als nur theoretische Spekulation zu verfolgen –, würde dieser ein Serum zur Entkrampfung spritzen und die Sache wäre innerhalb kurzer Zeit beendet. Beim sogenannten Scheidenkrampf, auch Vaginismus genannt, soll sich Gerüchten zufolge die Scheide so stark zusammenziehen, dass das beste Stück des Mannes nicht mehr entwischen kann, selbst wenn seine Standfestigkeit bereits nachgelassen hat. Wissenschafter gehen jedoch davon aus, dass Vaginismus niemals in derartiger Intensität auftritt. Es sind auch keine solchen Fälle bekannt. Jedoch leiden viele Frauen an Scheidenkrämpfen, welche als Kontraktionen der Vaginalmuskulatur und des Beckenbodens beschrieben werden und äußerst schmerzhaft sein können. Vaginismus kann sowohl physisch als auch psychisch bedingt sein und tritt oft erst nach einer Geburt oder einem operativen Eingriff auf. Die Behandlung dieser sogenannten Schmerzstörung ist langwierig und wird meist mittels Entspannungstraining durchgeführt. • Fazit: Die Sorge, beim Geschlechtsverkehr den Penis nicht mehr „zurückzubekommen“, ist gänzlich überflüssig!

Geben Sie sich manchmal der Selbstbefriedigung hin? Ja? Dann haben Sie hoffentlich das Glück, in einem Umfeld zu leben, welches die Onanie nicht als schädlich oder gar anormal ansieht. In vielen Religionsgemeinschaften hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht, die Selbstbefriedigung sei Auslöser zahlreicher Krankheiten! Ab dem Mittelalter wurde die Onanie von der Kirche zur Sünde erklärt, da sie nicht der Fortpflanzung diene und somit vollkommen überflüssig sei. Impotenz, Tuberkulose, Lähmungserscheinungen und viele andere Leiden wurden auf die Masturbation zurückgeführt. Außerdem wurde behauptet, sie löse Gehirnerweichung und Hautkrankheiten aus. In der Zeit der Aufklärung wurde sie als soziale Gefahr gesehen, die es auszurotten galt. Viele Bücher mit Tipps erschienen, wie der Onanie zu begegnen sei. Simon-Auguste Tissot verfasste die Schrift L’Onanisme, die man damals als Bestseller bezeichnen konnte. Die Hysterie, welche verbreitet wurde, führte zu kuriosen Versuchen, Männer und Frauen davon abzuhalten, ihre eigene Intimzone zu berühren. Keuschheitsgürtel oder Handschuhe aus Aluminium mussten nachts getragen werden, Käfige wurden auf den Penis gesetzt, um die Versuchung im Keim zu ersticken. • Selbstverständlich besteht kein Zusammenhang zwischen diversen Krankheiten und der Masturbation. Genießen Sie also weiterhin die Entspannung, welche die Beschäftigung mit dem eigenen Körper bietet.


Haben Sie Angst, Ihr Sperma könnte schlecht werden, wenn Sie längere Zeit keinen Geschlechtsverkehr hatten, da es sich in diesem Fall in Ihren Hoden anstaut? Das Märchen des Samenstaus hat in früheren Kulturen dazu geführt, dass die eigentlich so verpönte Masturbation Männern erlaubt war, um sich sozusagen ihrer Last zu entledigen. Es ist jedoch völlig unsinnig, anzunehmen, dass die ständige Produktion von Spermien zu einem Stau führen könne, da ungenutzte Spermien vom Körper resorbiert werden oder es zu unkontrollierten nächtlichen Samenergüssen kommt. Der Samenstau ist somit eine bloße Erfindung, vielleicht auch ein Wunschgebilde derjenigen Männer, die nach einer längeren Durststrecke endlich wieder einmal zum Zug kommen und eine physische Erklärung für ihre Verlangen nach Sex bieten wollen. • Also keine Sorge – auch nach Zeiten der Enthaltsamkeit staut sich nichts in Ihren Hoden!

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