Macht der Worte

Wer drüber spricht, hat mehr vom Sex - davor, während und danach. Es kommt nur darauf an, dass Sie den richtigen Ton treffen. Mehr als 2000 Paare gewährten Professor Michael Lukas Moeller Einblick in ihr Liebesleben - zu Forschungszwecken. Der Frankfurter Psychoanalytiker erklärt, welche Wunder Sprache beim Sex bewirken kann.


Wie sage ich‘s meiner Partnerin, wenn mich die Lust überkommt?

Sprechen Sie Ihre Fantasie möglichst sofort aus, wenn Ihnen der Sinn danach steht - und sei es beim gemeinsamen Einkauf im Supermarkt. Dass Ihnen der Einfall gerade jetzt kommt, resultiert aus dem unbewussten Zusammenspiel mit Ihrer Partnerin. Wenn Sie lange darüber nachdenken, verwässern Sie die Idee nur. Vielen Männern fällt das nicht leicht. Es lässt sich aber trainieren. Um den Anfang zu machen, könnten Sie Ihre Partnerin beispielsweise schlicht fragen: „Für Sex gefällt mir das Wort Vögeln. Wie nennst Du es?“ Das erotische Zwiegespräch muss genauso erlernt werden wie Autofahren oder Rasieren. Gemeinsam ergründen sie, weshalb bestimmte Worte oder Stellungen anmachen - je besser es Ihnen dabei gelingt, Ihre Scheu zu überwinden, umso interessanter wird es später im Bett sein. Und: Mit der Zeit entdecken sie darüber hinaus den Kitzel einer erotischen Sprache, die nur Sie und Ihre Partnerin verstehen.

Besteht nicht die Gefahr, dass man Stimmungen zerredet?

Ein anderer Anfangsfehler wird da weit häufi ger begangen: Weil sie im Gespräch auf sorgsam verschlossene Stellen ihrer Seele stoßen, flüchten sich Paare zur Angstvermeidung dann lieber abrupt ins Liebemachen. Direkt Lust tötend wirkt meist auch ein vollständig herausgepresster Satz während eines Orgasmus‘. Nein, es geht darum, herauszufinden, welche Worte oder Gesten zünden und anregen.

Verraten Sie ein paar!

Unmöglich, jedes Paar hat da ganz eigene Fantasien. Aber ich kann den Tipp geben, dass Sie auf Ihren Tonfall achten sollten - der ist viel wichtiger als das, was Sie sagen. Unter Stress steigt die Stimmhöhe, Sie sprechen schneller und das macht nicht an, sondern nervös.

Verwandte Artikel

Folgendes könnte Dich auch interessieren: