Mein Körper & ich

Im Spiegel das Bild einer jungen Frau, eines jungen Körpers, und doch fühle ich mich heute so....alt. Irgendwie welk. Ausgetrocknet. Ich schüttel mich und lege mich bäuchlings auf mein breites bequemes Bett. Ein Glas Sekt, die Kerzen an, eine Zigarette, träumend den Rauch gegen die Wand pusten, beobachten, wie er im Kerzenlicht dünner wird und nach oben verschwindet.
Summend mein Lieblingslied begleiten, ein schönes Buch hervorkramen und blättern. Doch die Geschichte lenkt mich nicht ab, die Musik verstärkt meine Gedanken noch und auch der Sekt, den ich nicht hätte trinken sollen, tut ein übriges. Das Kribbeln zwischen den Beinen wird bedeutsam, obwohl ich versuche es zu verdrängen. Doch dieses unmißverständliche Zeichen meines Körpers kann ich nicht länger ignorieren. Meine Hand gleitet wie von selbst zwischen die Schenkel, ich presse meinen Bauch gegen das Bett und fahre mit den Fingern durch die weichen Haare, bis ich die Feuchtigkeit an den Fingerspitzen fühlen kann. Ich schließe die Augen und langsam dringt mein Mittelfinger in mich ein, dehnt mich und wühlt in meinem Körper auf der Suche nach diesem Gefühl, das ich so vermisse. Wilde Gedanken überschwemmen mich, obszöne Bilder schießen zusammenhanglos durch meinen Kopf. Fetzen aus dem einzigen Pornofilm, den ich je gesehen habe, tauchen aus der Versenkung auf und lassen mich feuchter werden, die kleine Knospe zwischen den Beinen wird hart und richtet sich auf. Schneller reiben meine Finger dagegen, drücke ich meine ganze Hand in mich hinein, presse die Hüften gegen die geballte Faust und bewege meinen Unterleib. Erinnerungen an vergangene Liebschaften überwältigen mich, ein Geschmack von längst geschlucktem Sperma auf meiner Zunge, Schmerzen von erlebten Erniedrigungen quälen mich. Stöhnend und schwitzend winde ich mich, nehme beide Hände und führe sie in mich ein, dicker als jeder Schwanz drängen sie die Muskeln auseinander, ich bewege mich schneller, öffne den Mund um atmen zu können, höre auf zu denken und möchte zerfließen in dieser Lust.

Das Pochen und Klopfen in meinem Schoß wird stärker, das Beben beginnt immer in den Beinen und schießt plötzlich, ganz unwillkürlich, hinauf bis in den Schädel. Meine Brustwarzen sind so steif, daß die Berührung des Lakens weh tut. Die Feuchtigkeit beginnt zu fließen, meine Hand ist so naß, meine Bewegung wird hektisch, mein Schreien erstickt das Kissen, und endlich, endlich ist es da, dieses erleichternde Gefühl. Sauerstoff schießt durch meine Muskeln, bäumt meinen Körper auf und raubt mir den Atem. Und danach....Ruhe, Frieden mit mir selbst. Wie ein Gewitter, befreiend und erfrischend. Nun kann ich zufrieden meine Hand am Laken abwischen, die Augen schließen und mit zusammengepreßten Beinen einschlafen...


Anmerkung der Redaktion: Die Verantwortung für Inhalt, Sprache, Grammatik und Stil des Textes liegt beim Autor.